Facetteninfiltration: Gezielte Hilfe bei Rückenschmerzen
Chronische Rückenschmerzen, die trotz Schmerzmitteln und Physiotherapie nicht verschwinden, können den Alltag erheblich einschränken. In solchen Fällen bietet die Facetteninfiltration, auch Facettenblockade genannt, eine gezielte und wirksame Möglichkeit, die Schmerzen direkt an der Wirbelsäule zu lindern.
Die kleinen Wirbelgelenke tragen wesentlich zur Beweglichkeit des Rückens bei, sind aber anfällig für Verschleißerscheinungen. Bei der Infiltration wird ein Medikamentengemisch direkt an die Schmerzquelle gespritzt: Bei der periartikulären Therapie wird das Medikament an die Nerven, welche den Schmerz leiten, gespritzt, bei der intraartikulären Methode direkt in die Gelenkkapsel. Beide Ansätze zielen darauf ab, Schmerzen zu reduzieren und Entzündungen zu lindern, insbesondere dann, wenn konventionelle Behandlungen, meist in Tablettenform durchgeführt, nicht ausreichen.
Vorteile der Facetteninfiltration auf einen Blick
- Gezielte Schmerzlinderung: Das Medikament wird genau in das schmerzende Facettengelenk injiziert.
- Schonender Eingriff: Minimalinvasive Methode mit geringen Nebenwirkungen.
- Schnelle Erfolge: Viele Patienten spüren bereits kurz nach der Behandlung eine Linderung ihrer Beschwerden.
- Nachhaltige Wirkung: Die Schmerzlinderung hält meist über einen längeren Zeitraum an.
- Bestätigung der Diagnose: Die Infiltration hilft, die genaue Schmerzquelle zu identifizieren und die Therapie anzupassen.
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Anwendungsgebiete der Facetteninfiltration
Die Facetteninfiltration wird gezielt zur Linderung von akuten und chronischen Rückenschmerzen eingesetzt, die durch Probleme in den Facettengelenken verursacht werden. Facettengelenke neigen früh zum Verschleiß, durch Fehlbelastungen entsteht daraus eine Arthritis der Facettengelenke mit einer dann zunehmenden Reizung der umgebenden Muskulatur und Nerven.
Ablauf einer Facettengelenksinfiltration
Die Infiltration der Facettengelenke erfolgt in der Regel ambulant und bedarf keiner besonderen Vorbereitung. Sie sollten lediglich bequeme Kleidung tragen und eine kurze Ruhephase nach der Behandlung einplanen.
Die Behandlung selbst dauert etwa 20 bis 30 Minuten. Dabei wird ein Medikamentengemisch, bestehend aus einem örtlichen Betäubungsmittel und einem Entzündungshemmer, direkt in das betroffene Facettengelenk gespritzt oder an den schmerzleitenden Nerven. Die Dosierung wird individuell auf Ihre Beschwerden abgestimmt, um eine optimale Wirkung zu erzielen. Die meisten Patienten verspüren bereits kurze Zeit nach der Injektion eine deutliche Linderung ihrer Schmerzen.
CT-gesteuerte Facetteninfiltration
Die Facetten-Infiltrationstherapie wird häufig unter CT-Kontrolle (Computertomographie) durchgeführt, um die Nadel millimetergenau zu platzieren, was eine hohe Präzision gewährleistet und das Risiko von Komplikationen minimiert.
Nachsorge und mögliche Nebenwirkungen
Nach der Facetteninfiltration ist es wichtig, dem Körper Zeit zur Erholung zu geben, um das bestmögliche Ergebnis zu erzielen. Unmittelbar nach dem Eingriff können leichte Schmerzen oder ein Kribbeln an der Einstichstelle auftreten, die nach kurzer Zeit wieder abklingen. In den ersten 3 Tagen nach der Behandlung sollten Sie körperliche Anstrengungen und sportliche Aktivitäten vermeiden. Leichte Bewegung ist erlaubt und für die Beweglichkeit der Gelenke sogar förderlich.
Mögliche Nebenwirkungen:
- Leichter Schmerz oder Kribbeln an der Einstichstelle
- Vorübergehende Muskelschwäche oder ein sensibles Gefühl (Taubheit) im behandelten Bereich
- Selten Blutergüsse oder Schwindel
Die Nebenwirkungen der Facetteninfiltration sind in der Regel mild und vorübergehend. Im Gegensatz zu oral eingenommenen Medikamenten ist die lokale Anwendung besonders schonend für den Magen-Darm-Trakt. Bei der Einnahme von Tabletten verteilt sich der Wirkstoff im ganzen Körper, bei der Injektion hat man den Wirkstoff in hoher Konzentration gezielt am Schmerzpunkt.
Kosten und Kostenübernahme durch die Krankenkassen
Zum Teil werden die Leistungen nicht oder nur teilweise von den Krankenkassen übernommen. Wenn eine Leistung für Ihre Gesundheit dennoch sinnvoll sein kann, möchten wir Ihnen diese nicht vorenthalten. Sprechen Sie uns gerne dazu an. Ihre Ärztin oder Ihr Arzt wird Sie dazu kompetent beraten – auch zur möglichen Kostenübernahme durch Ihre Krankenkasse.
Ihr nächster Schritt
Wenn Sie mehr über die Facetteninfiltration erfahren möchten oder einen Termin vereinbaren wollen, nehmen Sie Kontakt mit uns auf. Wir sind für Sie da und helfen Ihnen gerne weiter.
FAQ:
Die Wirkung der Facettengelenksinfiltration setzt in der Regel bereits kurz nach der Injektion ein. Viele Patienten berichten von einer deutlichen Schmerzlinderung innerhalb von wenigen Stunden nach dem Eingriff. In einigen Fällen kann es einige Tage dauern, bis die volle Wirkung spürbar ist. Die Dauer der Schmerzlinderung variiert je nach Patient und Erkrankung. Bei vielen Patienten hält die Wirkung mehrere Wochen bis Monate an.
Die Facetteninfiltration kann bei Bedarf wiederholt werden, die Häufigkeit sollte jedoch individuell mit dem behandelnden Arzt besprochen werden. In der Regel sind Wiederholungen im Abstand von einigen Wochen möglich, um eine anhaltende Schmerzlinderung zu erzielen.
Da das Gebiet vorher örtlich betäubt wird, ist die Injektion meist nicht schmerzhaft. Nach der Behandlung kann es vorübergehend zu leichten Schmerzen oder Kribbeln an der Einstichstelle kommen. Diese klingen in der Regel schnell wieder ab. Stärkere Schmerzen nach der Facetteninfiltration sind selten und sollten ärztlich abgeklärt werden.
Wenn die Facettengelenksinfiltration eine Linderung, aber keine dauerhafte Lösung gebracht hat, ist die Facettendenervierung eine sinnvolle ergänzende Behandlungsmethode. Dabei werden die schmerzleitenden Nervenfasern, die die Facettengelenke versorgen, gezielt mit einer Hitze- oder Kältesonde verödet, um die Schmerzen dauerhaft zu unterbrechen.
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