Kalkschulter Ursachen und Therapie im MedCenter 360° Berlin-Steglitz

Die Ursache der Kalkschulter (Tendinosis calcarea) ist bisher nicht sicher geklärt. Diskutiert werden mechanische, durchblutungsbedingte und biochemische Faktoren, die zu einer Minderdurchblutung und verminderten Sauerstoffversorgung des Sehnengewebes mit entsprechender Degeneration der Sehnenzellen einhergeht. Hierunter bildet sich im Bereich der Rotatorenmanschette (= Muskel-Sehnen-Kappe der Schulter) ein schmerzhaftes Kalkdepot. Bevorzugtes Alter ist das 30.-50. Lebensjahr, Frauen sind häufiger als Männer betroffen. Ein beidseitiges Auftreten besteht in 20-40 % der Fälle. Die rechte Schulter ist häufiger betroffen als die linke.

Der klinische Verlauf ist geprägt durch eine akute Phase mit plötzlich auftretenden, sehr starken Schmerzen in der Schulter für etwa 2-3 Wochen, manchmal mit Schwellung und Rötung einhergehend. Teilweise besteht auch Nachtschmerz, der Arm wird in Innendrehung gehalten. Darauf folgen allmählich abklingende Schmerzen und Restbeschwerden teilweise über Monate. Sollte der Krankheitsverlauf chronisch werden, findet sich ein wechselhafter Schmerzverlauf mit einem Maximum der Schmerzsymptomatik im Frühjahr und im Herbst.

Im Röntgenbild und in der Sonographie des Schultergelenkes finden sich Kalkeinlagerungen, zumeist in der Supraspinatussehne (Teil der Rotatorenmanschette) von unterschiedlicher Beschaffenheit und in verschiedenem Ausbreitungsgrad.

Die nichtoperative Therapie besteht zunächst in einer Cortison-Injektion kombiniert mit der Einnahme von entzündungshemmend wirkenden Medikamenten. Im akuten Stadium ist eine Physiotherapie wenig sinnvoll. Erst nach Abklingen der akuten Schmerzsymptomatik wird diese zur Verbesserung des Bewegungsumfanges am Schultergelenk empfohlen.

Stoßwellentherapie

Alternativ hat sich in den letzten Jahren als nicht invasive, sehr erfolgreiche therapeutische Option die extrakorporale Stosswellentherapie (ESWT) etabliert. Diese wird von den privaten Krankenkassen zumeist vollständig übernommen. Für Kassenpatienten bieten wir diese Therapie gegen Selbstzahlung natürlich ebenfalls an. Bei der Stosswellentherapie werden insgesamt 3 Sitzungen im wöchentlichen Abstand durchgeführt. Evidenzbasierte Studien haben die effektive Wirkung der Stosswellentherapie belegen können.

Die sicherste und effektivste Form der Behandlung ist heute die minimalinvasive Kalkentfernung, die dann indiziert ist, wenn die oben genannten konservativen Behandlungsmaßnahmen ausgeschöpft sind. Über kleine Schnitte wird hierbei arthroskopisch der entzündete Schleimbeutel unterhalb des Schulterdaches entfernt. Die Rotatorenmanschette und das Kalkdepot werden dargestellt und das Kalkdepot entweder über das sog. Needling (= Aufstechen des Kalkdepots) oder durch vorsichtige Eröffnung der Supraspinatussehne mittels Mikroinstrumentarium entfernt. Im Vergleich zur offenen Kalkentfernung liegt der Vorteil der arthroskopischen Technik in einer kürzeren Rehabilitationszeit.

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